Zugegeben, ich habe diese Zeiten nicht mehr aktiv miterlebt.
Manuskript bedeutet nichts anderes als »mit der Hand geschrieben«.
An dieser Tatsache vergehen sich wohl 99% aller Autoren, wenn sie ihr Manuskript an den Verlag schicken. Das restliche Prozent macht seine Chancen auf Erfolg dadurch zunichte, dass Verlage schon auf ihrer Homepage propagieren, »handschriftliche Manuskripte nicht anzunehmen«.
Früher war alles einfach.
Wer weiß denn heutzutage, ob ein Verlag sein Anschreiben, Exposé und Leseprobe gedruckt oder elektronisch will. Da hilft nur ein Blick auf die Homepage.
Doch auch da hat jeder seine Vorlieben.
Ich habe beispielsweise meine Unterlagen postalisch an eine Agentur gesandt. Als Antwort kam, dass Gefallen gefunden wurde und ich doch bitte den Rest elektronisch einsenden solle. Das hat mich doch etwas gewundert. Wenn man schon darauf bestand, die Leseprobe nur zu konsumieren, wenn sie ausgedruckt war, warum wollte man dann das viel längere Manuskript als Datei haben?
Eine Kollegin half mir auf den Sprung: Die drucken das Manuskript selbst aus. Das können sie natürlich nicht für alle Einsendungen machen. Das machen sie nur, wenn sie sich für ein Angebot wirklich interessieren.
Klingt alles logisch, nicht?
Das ergab wirklich einen Sinn. Doch der Weisheit letzter Schluss schien noch lange nicht erreicht.
Denn auch den umgekehrten Fall habe ich erlebt.
Leseprobe elektronisch hingeschickt. Nach einiger Zeit kam die E-Mail (!) mit der Anforderung des Restes. Diesen aber doch bitte ausgedruckt.
Mein Fazit: Lasst euch nicht verwirren! Am Ende geht‘s darum, ob eine Geschichte fesseln kann. Egal in welcher (Daseins-)Form.
Immer genug Muße zum Lesen
und zur Not kann man mit seinen gedruckten Manuskripten immer noch prima eine dicke Fliege erschlagen.
Euer Dominik Schmeller